Teil 4

Gefangenen-Dilemma

Struktur des Gefangenen-Dilemmas

1) Die dominante Strategie ist jene Strategie, die zum höchsten Nutzen für ein Individuum führt, unabhängig davon welche Strategie der andere „Spieler“ wählt. Rationale „Spieler“ wählen daher die dominante Strategie.

Im Gefangenendilemma gibt es 2 Strategien:

Die „unkooperative“  Strategie ist die dominante Strategie. Wählen beide Individuen die dominate / unkooperative Strategie kommt es zur Selbstschädigung der Gruppe (beide Individuuen). Diese Situation nennt man auch Nash-Gleichgewicht.

2) Wenn sich beide Spieler kooperativ verhalten, würde das zu einer Verbesserung der Ergebnisse für beide Spieler führen --> das ist das Dilemma im "Gefangenendilemma":

3) Zudem: Wenn sich der andere kooperativ verhält, hat derjenige, der sich unkooperativ verhält, den größten Vorteil!

Tyrannei der kleinen Entscheidungen

https://de.qaz.wiki/wiki/Tyranny_of_small_decisions

Kontroll-Fragen

1) Was versteht man unter dem Gefangenen-Dilemma?
Verwenden Sie zur Erklärung die fach-spezifischen Begriffe! (zB dominante Strategie, Selbstschädigung, ...)

2) Was ist eine Allmende-Klemme?

3) Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Markt (mit vielen oder wenigen Wettbewerbern) und dem Gefangenendilemma?
Begründen Sie Ihre Aussage!

4) Was ist die „Tyrannei der kleinen Entscheidungen“?
Geben Sie ein Beispiel!

5) Was hat die Geschichte vom „Hochzeitsgeschenk“ mit dem Gefangenen-Dilemma zu tun?
(vgl. Skript)
Was ist ein Trittbrettfahrer?

6) Finden Sie 2 selbstgewählte Beispiele, in dem sich die Beteiligten im Gefangenen-Dilemma befinden. Verwenden Sie dabei die fachspezifischen Begriffe: kooperative/unkooperative/dominante Strategie, Selbstschädigung, Maximum aus der Sicht der Gesamtgruppe, ...

7) Umweltziele – Globale Erwärmung – CO2-Ausstoss:
Erklären Sie mit den Begriffen der Spieltheorie, warum es der Menschheit/Nationen so schwer fällt, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen!

Ich arbeite an einem online-Planspiel... bis dahin...

Das Hochzeitsgeschenk

Die Brautleute hatten nicht viel Geld, aber dennoch waren Sie der Meinung, dass viele Menschen mitfeiern sollten. Geteilte Freude ist doppelte Freude, dachten sie. Es sollte ein großes Fest werden, beschlossen sie, mit vielen Gästen. Denn warum sollte unsere Freude nicht ansteckend sein? - fragten Sie sich. (...) Also baten sie die Eingeladenen, je eine Flasche Wein mitzubringen. Am Eingang würde ein großes Fass stehen, in das sie ihren Wein gießen könnten; und so sollte jeder die Gaben des anderen trinken und jeder mit jedem froh und ausgelassen sein. Als nun das Fest eröffnet wurde, liefen die Kellner zu dem großen Fass und schöpften daraus. Doch wie groß war das Erschrecken aller, als sie merkten, dass es Wasser war. Versteinert saßen oder standen sie da, als ihnen bewusst wurde, dass eben jeder gedacht hatte: Die eine Flasche Wasser, die ich hineingieße, wird niemand merken oder schmecken: Nun aber wussten sie, dass jeder so gedacht hatte. Jeder von ihnen hat gedacht: Heute will ich mal auf Kosten anderer feiern.

Unruhe, Unsicherheit und Scham erfasste alle, nicht nur, weil es lediglich Wasser zu trinken gab. Und als um Mitternacht das Flötenspiel verstummte, gingen alle schweigend nach Hause, und jeder wusste: Das Fest hatte nicht stattgefunden.

Chinesische Parabel